Armenien
Im Jahr 188 v. Chr. rief sich Artaxias I. zum König von Armenien aus. Seine Nachkommen, die Dynastie der Artaxiden, festigten die weitere Unabhängigkeit Großarmeniens als selbstständiges Königreich. Um 95 bis 55 v. Chr. erreichte die Macht des Artaxidenstaates unter Tigranes dem Großen ihren Höhepunkt. Als wesentliche Eckpunkte nationaler Eigenständigkeit gelten die Erhebung des Christentums zur Staatsreligion durch König Trdat III., die nach der Überlieferung und der offiziellen armenischen Sichtweise 301 n. Chr., historisch um 314 stattfand, und das Jahr 405, als die armenische Schrift eingeführt wurde. Nach der Aufteilung des armenischen Königreichs der Arsakiden 387 zwischen Ostrom im Westen und dem Sassanidenreich im Osten war das armenische Siedlungsgebiet nur noch einmal, von 885 bis 1045, unter den Bagratiden vereint, deren Hauptstadt ab 961 Ani war. 1064 eroberten die Seldschuken Armenien, im 13. Jahrhundert folgten die Mongolen. 1555 wurde das Land zwischen Persien und dem Osmanischen Reich geteilt, ein zweites Mal 1639, als die Safawiden ungefähr das heutige Staatsgebiet erhielten und die Türken den größeren westlichen Teil. Im Russisch-Persischen Krieg verlor Persien 1828 die Provinz Armenien an das Russische Kaiserreich. Während des Ersten Weltkriegs wurden Armenier im Osmanischen Reich beim Völkermord an den Armeniern systematisch vernichtet. Die Grenze zwischen der Türkei und der russischen Einflusssphäre wurde 1922 festgelegt. Die zur Sowjetunion gehörende Armenische Sozialistische Sowjetrepublik erlangte mit dem Zerfall der Sowjetunion 1991 ihre Unabhängigkeit. Die Gebiete westlich davon blieben verloren. In 188 BC Artaxias I proclaimed himself king of Armenia. His descendants, the Artaxid dynasty, consolidated the further independence of Greater Armenia as an independent kingdom. Around 95 to 55 BC, the power of the Artaxid state reached its peak under Tigranes the Great. The main cornerstones of national independence are considered to be the elevation of Christianity to the state religion by King Trdat III, which according to tradition and the official Armenian view took place in 301 AD, historically around 314, and the year 405, when the Armenian script was introduced. After the division of the Armenian kingdom of the Arsakids in 387 between Eastern Rome in the west and the Sassanid Empire in the east, the Armenian settlement area was united only once more, from 885 to 1045, under the Bagratids, whose capital was Ani from 961. In 1064 the Seljuks conquered Armenia, followed by the Mongols in the 13th century. In 1555 the country was divided between Persia and the Ottoman Empire, a second time in 1639, when the Safavids received approximately the present territory and the Turks the larger western part. In the Russo-Persian War, Persia lost the province of Armenia to the Russian Empire in 1828. During World War I, Armenians in the Ottoman Empire were systematically exterminated in the Armenian Genocide. The border between Turkey and the Russian sphere of influence was established in 1922. The Armenian Soviet Socialist Republic, part of the Soviet Union, gained independence with the breakup of the Soviet Union in 1991. The territories west of it remained lost.